Am 3. März ist Tag des Artenschutzes
Zum Tag des Artenschutzes soll auf drei Tierarten besonders hingewiesen werden. Diese drei Arten gehören zu den insektenfressenden Offenlandarten. Deren Vorkommen haben in den vergangenen Jahren besonders stark abgenommen, wie die aktuelle Rote Liste Brandenburg zeigt. Mit dem Erhalt und der Pflege von Offenlandschaften wirkt die Heinz Sielmann Stiftung dem Trend entgegen.
Artenschutz ist wichtig
Die Rote Liste Brandenburg 2019, erschienen im vergangenen August, dokumentiert besonders starke Abnahmetrends bei den Brutvögeln der Offenlandschaft, vor allem der Agrarlandschaft. Hier trifft es insbesondere die insektenfressenden Arten. 75 Prozent der Offenlandarten, die sich von Insekten ernähren, nehmen in ihrem Bestand ab. Die aktualisierte Rote Liste beschreibt die Veränderungen seit 2008.
Bedrohte Leitarten des Offenlands
Die fünf brandenburgischen Naturlandschaften der Heinz Sielmann Stiftung bieten gerade den insektenfressenden Offenlandarten großflächige Rückzugs- und Entfaltungsräume. Der vom Aussterben bedrohte Brachpieper ist zum Beispiel in der Kyritz-Ruppiner Heide zu finden. Im Jahr 2019 konnten 27 Revierpaare festgestellt werden. Um die 300 (280-330) Brutpaare werden für ganz Brandenburg in der Roten Liste angegeben.
Der 16-18 Zentimeter große Zugvogel, der in der afrikanischen Sahelzone überwintert, brütet am Boden und ernährt sich von Insekten. Bergbaufolgelandschaften, Truppenübungsplätze und Kiesgruben bieten ihm passende Bedingungen. Aktuell findet er auf frisch gebrannten Heideflächen mit nur geringem Gehölzaufwuchs, zentral gelegenen Flächen des ehemaligen „Bombodroms“ mit erst beginnender Entwicklung von Zwergstrauchheiden sowie Siebflächen geeignete Brutplätze.
Darauf macht der Tag des Artenschutzes aufmerksam
Auch in der Bergbaufolgelandschaft Wanninchen nutzt der seltene Brachpieper die offenen sandigen Böden als Brutplatz. 52 Prozent aller bundesweit vorkommenden Brachpieper leben in Brandenburg. Die Verantwortung für das Überleben des Brachpiepers ist in Brandenburg also besonders hoch.
Auch der Steinschmätzer, in Brandenburg ebenfalls vom Aussterben bedroht, gehört in Sielmanns Naturlandschaften Kyritz-Ruppiner Heide, Döberitzer Heide und Tangersdorfer Heide sowie in der Bergbaufolgelandschaft Wanninchen zu den Leitarten. Alle vier Landschaften haben großflächige Offenlandbereiche und bieten dem Steinschmätzer mit bodennahen Nischen, zum Beispiel in Steinhaufen, die passenden Brutplätze. Auch er ernährt sich hauptsächlich von Insekten.
Wendehals und Wiedehopf
Weitere Leitarten in fast allen Sielmanns Naturlandschaften sind Wendehals und Wiedehopf, beide stark gefährdet. Der Wendehals ist eine europäische Spechtart und bevorzugt als Höhlenbrüter Waldrandbereiche im Übergang zwischen Offenland und Wald. Bereits seit den 1970er Jahren nimmt sein Bestand stark ab und stagniert auf niedrigem Niveau.
Ein besonders markanter Vogel mit seiner auffälligen Federhaube und den schwarz-weißbebänderten Flügeln ist der Wiedehopf. Sein Vorkommen lässt sich in Sielmanns Naturlandschaften Döberitzer Heide, Kyritz-Ruppiner Heide und auch Tangersdorfer Heide sowie in der Bergbaufolgelandschaft Wanninchen unter anderem an seinem charakteristischen Ruf erkennen. „Hup hup“ ruft das Männchen, weshalb in vielen Gegenden sein Name davon abgeleitet ist, zum Beispiel Huppatz im Sorbischen oder hoopoe im Englischen.
Braunkehlchen und Sperbergrasmücke
Weitere stark gefährdete Offenlandarten wie Braunkehlchen, in Brandenburg mit 20 Prozent des bundesweiten Bestandes vertreten, und Sperbergrasmücke, in Brandenburg mit 37 Prozent des bundesweiten Bestandes, finden in Sielmanns Naturlandschaften wichtige Überlebensräume. Eines der bundesweiten Hauptvorkommen der Sperbergrasmücke liegt in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide.
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